Stichworte zur aktuellen Kriegsgefahr

 

Warum ist die Kriegsgefahr derzeit so hoch?

USA und NATO haben unter Bruch des 2+4-Vertrages in den letzten Jahren große Mengen an Kriegsgerät inkl. Raketenstützpunkte und Truppen in die baltischen Staaten an die Grenze Russlands verlegt, große Manöver abgehalten und wichtige Rüstungsbegrenzungs-Verträge aufgekündigt, und heizen jetzt den Ukrainekonflikt an.

Begleitet wird dies durch eine ungeheure Pressekampagne der führenden Zeitungen und Sender, die im Sinne von embedded Journalism den Krieg sozusagen herbeischreiben.

Warum will die USA die NATO so nah an die russische Grenze bringen?

Die Imperialistischen Länder fürchten, bei einem Atomkrieg mit Interkontinentalraketen selbst vernichtet zu werden. Deshalb suchen sie nach Möglichkeiten, einen Krieg so schnell zu gewinnen, dass es nicht mehr zum atomaren Gegenschlag kommt.

  1. Über einen Stellvertreterkrieg – den z.B. die Ukraine gegen Donbass anfängt – kann der Einstieg in einen größeren Konflikt mit Russland jederzeit flexibel erfolgen.
  2. Mittelstreckenraketen nahe an der russischen Grenze können die Ziele in Russland in wenigen Minuten erreichen, die Vorwarnzeit verkürzt sich in den Sekundenbereich. Damit soll der atomare Gegenschlag untertaucht und ausgeschaltet werden (in Verbindung mit der plötzlichen Ausschaltung der Kommunikationsnetze aus dem Weltraum). (Vergleiche Kubakrise, wo die USA die Raketen auf Kuba als unannehmbare Bedrohung bezeichnet haben).
  3. Auch außerhalb der militärischen Aggression kann dadurch wirkungsvoller Diversion in die angrenzenden Gebiete Russlands betrieben werden.

Siehe Karte:

Die USA haben mit der NATO seit 1990 unter Bruch des 2+4-Vertrages in Europa systematisch die Osterweiterung bis an die russische Grenze betrieben und weltweit rund um Russland – und inzwischen China – Diversion, Destabilisierung oder Krieg in Staaten gebracht mit dem Ziel eines Regime-Change. (Man kann auf der Karte fast schon vermuten, wo der nächste agentengeleitete „bunte Pogrom“ zur Destabilisierung eines Staates angezettelt werden wird).

Wer ist der Aggressor und wer verteidigt sich?

Beim gegenwärtigen Konflikt stehen russische Truppen im eigenen Land, während die USANATO viele hunderte und tausende Kilometer von ihren Ländern entfernt ihr Kriegsgerät und Truppen auffahren. Russland will – vor allem nach dem Bruch des 2+4-Vertrages mit NATO-Osterweiterung, nach der Aufkündigung von Rüstungsbegrenzungsverträgen durch die USA, usw. – seine Sicherheit durch neue Verträge erreichen und eine neue Sicherheitsarchitektur in Europa. Die USANATO gehen auf die Vorschläge nicht ein!

Und, zur Erinnerung und Bewertung der Aggressivität: Die USANATO haben seit 1945 über 40 Kriege in aller Welt geführt, u.a. in Korea, Vietnam, Afghanistan, Irak, Syrien, Lybien, Jugoslawien, Militäraktionen in verschiedenen Ländern in Afrika, und hat Putsche (zum Teil faschistische wie in Chile) organisiert. Russland hat einen einzigen Auslandskrieg (zur Unterstützung der gewählten Regierung im Nachbarland Afghanistan) geführt, China gar keinen.

Was ist der Hintergrund, warum der Imperialismus so extrem aggressiv geworden ist?

Kriege werden nicht geführt aus Glaubensgründen, oder wegen nationalistischer Gründe oder dergl., Kriege werden geführt aus wirtschaftlichen Gründen, um Märkte um Profit.

Die Krise des Kapitalismus hat sich erheblich verschärft, weil die bisherigen Märkte zusehends erschöpft sind und viele Länder in Afrika, Südamerika und Asien ausgeblutet sind. Weltweit sucht vagabundierendes Kapital in ungeheurer Größenordnung Anlagemöglichkeiten. Um nur eine Zahl zu nennen: Der Derivatemarkt, einer der wesentlichen Spekulationsbereiche, hat eine Größenordnung von über 600 Billionen Dollar erreicht, das weltweite BIP (Bruttoinlandsprodukt) beträgt dagegen etwa 60 Billionen Dollar!

Der einzige Bereich, der noch nicht wirklich erschlossen ist, ist Russland und China. Das Kapital „muss“ sich den Zugang entsprechend der eigenen Gesetzlichkeit verschaffen. Und nachdem die anderen Mittel bisher nicht zum Erfolg geführt haben, greift der Imperialismus nun zur militärischen Gewalt, solange er noch kann und weil er keine Zeit mehr hat.

Selbst wenn es den besonnenen Kräften gelingt, den Ukrainekrieg zu verhindern oder zu bändigen, wird der Imperialismus die nächste Gelegenheit suchen, denn er hat sein Problem ja nicht lösen können.

„ …300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens.“ ‚Galgen‘ muss man verstehen als ‚eigener Untergang‘ und dieser kann im Atomkrieg leicht im Untergang der Welt enden.

Um nochmal zur europäischen Ostfront zurückzukommen: Man sieht, Russland hat nichts von einem Krieg, es ist vom großen Club der Monopolkapitale ausgeschlossen, es will zuvörderst Sicherheit durch Verträge. USANATO wollen Krieg.

MM Karlsruhe

Hier findest du die Weltkarte

Imperialismus2022-a(3)

Imperialismus2022-b(1)