Martin Luther King (1929-1968)

Martin Luther King (1929-1968)

Martin Luther King (1929-1968)

Dr. Martin Luther King
US-amerikanischer Pazifist und Bürgerrechtler
baptistischer Prediger und Pastor
Friedensnobelpreis 1964
* 15.1.1929 in Atlanta
+ 4.4.1968 in Memphis (ermordet)

Er war der älteste Sohn von Martin Luther King, Senior (1899-1984), einem baptistischen Priester, und Alberta Williams King (1904-74). Als er 15 Jahre alt war, trat er ins Morehouse College ein und wurde mit nur 17 Jahren zum Baptisten-Priester geweiht.

1951
machte er als Klassen-Präsident seinen Abschluss am „Crozer Theological Seminary“ und arbeitete als Graduierter weiter an der Universität von Boston. Durch seine Nachforschungen in Crozer und Boston, kam er mit den Werken des indischen Nationalisten und Freiheitskämpfers Mohandas K. Gandhi in Berührung, dessen Ideen des gewaltfreien Widerstandes und Protestes er übernahm.

1953
Heirat

1954
Ernennung zum Pastor der „Dexter Avenue Baptist Church“ in Montgomery, Alabama.

Der Montgomery Bus Boykott
Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten erließ ein Gesetz, nachdem die Rassentrennung an Schulen als ungesetzlich anerkannt wurde. Als Reaktion darauf kam es in den Südstaaten zu einer Bestreikung der öffentliche Einrichtungen.

1955-56
Organisierte er in Montgomery einen Bus Boykott, um entschieden gegen die Rassentrennung in öffentlichen Verkehrsmitteln zu demonstrieren. Während dieser Aktion, die 381 Tage andauerte, wurde er verhaftet und ins Gefängnis geworfen, sein Haus fiel einem Bombenattentat zum Opfer und sein Leben und das seiner Familie wurde mehrmals bedroht. Der Boykott endete damit, dass das Bundesgericht beschloss, Rassentrennung in öffentlichen Verkehrsmitteln der Stadt zu verbieten.

Der Montgomery Bus Boykott war ein strahlender Sieg für die Unterstützer des gewaltfreien Protests und Martin Luther King stieg zum höchst respektierten Anführer dieser Bewegung auf. In Gedenken daran gründeten schwarze Geistliche aus dem gesamten Süden der USA die „Southern Christian Leadership Conference“ (SCLC) mit Martin Luther King als ihrem Präsidenten.

1959
Bei einem Besuch in Indien konnte er sein Verständnis für die Saygraha, Gandhi’s Lehre des gewaltlosen Widerstandes, welche er in erster Linie für seinen Protest über die sozialen Zustände einsetzte, vertiefen.

1960
Aufgabe der Pastorenstelle in Montgomery, um sich mit seinem Vater ein Pastorat in der „Ebenezer Baptist Church“ in Atlanta zu teilen. Dieser strategisch kluge Schachzug ermöglichte es ihm, effektiver an der Führung der Bürgerrechtsbewegung teilzunehmen. Zu dieser Zeit wurde die schwarze Führung radikalen Änderungen unterworfen. Im Gegensatz zur Vergangenheit, in der man sich auf Verhandlungen und Einigungen stützte, wurden die Reformen jetzt mit „allen möglichen Mitteln“ gefordert. Unterschiede der Grundeinstellung und Rechtslage zwischen der SCLC und anderen Organisationen waren fast unvermeidlich. Es war Martin Luther Kings Engagement und Autorität zu verdanken, dass der gewaltlose Widerstand noch immer die offizielle Weise des Protests war, obwohl er nicht unbedingt sehr beliebt war.

1963
übernahm er die große Bürgerrechts-Kampagne in Birmingham, Alabama, in der sich die Menschen für das Wahlrecht der schwarzen Amerikaner, die Beendigung der Rassentrennung, eine bessere Schulausbildung und bessere Wohnverhältnisse im Süden einsetzten. Während diesen gewaltlosen Protesten wurde King einige Male verhaftet und ins Gefängnis geworfen.

28. August 1963: „Marsch auf Washington“
Dies war ein weiterer Höhepunkt in der Lebensgeschichte Martin Luther Kings und der Bürgerrechtsbewegung. Etwas ähnliches hatte niemals zuvor stattgefunden: 200.000 Schwarze und Weiße marschierten gemeinsam in die Bundeshauptstadt ein, um vor dem „Lincoln Memorial“, einem Denkmal Abraham Lincolns, zu demonstrieren.

Bei der folgenden Kundgebung sprachen mehrere Redner. Für die National Association for the Advancement of Colored People (NAACP) sprach Roy Wilkins, für die schwarzen Gewerkschafter sprach A. Philip Randolph und für das Student Nonviolent Coordinating Committee („Snick“) John Lewis. Im Time Magazine wurde King zum „Mann des Jahres“ erklärt und es war zu lesen: „Nach 1963 wird der Neger dank der Hilfe Martin Luther King Jr. nie wieder sein, was er vorher war.“

Was sicherlich jedem am stärksten in Erinnerung blieb, war Martin Luther Kings berühmte Rede „I have a dream“.

1964
Friedens-Nobelpreis für seine Arbeit in der Bürgerrechtsbewegung verliehen.

1967
Gegen Anfang des Jahres wurde Martin Luther King jr. Mitglied und Mitverantwortlicher bei der Anti-Kriegs-Bewegung und seiner weißen Führung. Seine Meinungen über Vietnam und sein fester Willen einen „Marsch der Armen nach Washington“ zu leiten, machten ihm viele Feinde, vor allem natürlich unter der weißen Bevölkerung.

Er war ausgelaugt vor Streß und in seinen Reden ließ er oft seinen möglichen baldigen Tod anklingen. Wie er in einer Rede am 3. April 1968 sagte: „Ich war auf dem Gipfel des Berges und sah das verheißene Land“ („I’ve been to the mountain top and seen the Promised Land“).

Der Traum des Dr. King
Er hatte einen Traum. Und den verkündete er mit biblischer Sprachkraft: „Ich habe einen Traum, dass eines Tages diese Nation aufwachen und ihr Bekenntnis mit Leben füllen wird, das besagt, das alle Menschen gleich geschaffen sind.“

Für diesen Traum kämpfte der Pfarrer Martin Luther King in den fünfziger und sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts und wurde zur Symbolgestalt der Bürgerrechtsbewegung der Schwarzen in den USA. Dieser Traum machte ihn zum Objekt der Überwachung durch das FBI, zum Ziel von Rufmordkampagnen, er wurde verhaftet und ins Gefängnis geworfen, seine Familie wurde bedroht, auf sein Haus ein Bombenanschlag verübt. Gleichzeitig wuchs die Bewegung, er erhielt den Friedensnobelpreis, Mitte April 1967 führte er eine Demonstration von 200.000 Menschen durch die Straßen von New York.

Der Traum des Martin Luther King hatte eine solche Sprengkraft entwickelt, dass er dafür sterben musste.

4. April 1968
Dr. Martin Luther King wird von einem weißen Attentäter in Memphis, Tennessee, erschossen.

Auf dem Balkon eines Hotels traf ihn die tödliche Kugel. Ein Attentäter war schnell gefunden, erst gestand er den Mord, kurze Zeit später widerrief er und beteuerte bis zu seinem Tod vor zehn Jahren seine Unschuld. Spuren, die auf eine Verschwörung hindeuteten, wurden verwischt.

Ist der Traum des Reverend Martin Luther King 40 Jahre später wahr geworden? Heute ist es denkbar, dass in den USA ein Farbiger dem Ausschuss, der die gemeinschaftlichen Geschäfte der ganzen Bourgeoisklasse verwaltet, als Nachfolger von George W. Bush vorsitzt. Es hat sich eine dünne Schicht schwarzer und farbiger Bourgeoisie herausgebildet und ein Mittelstand, dessen Angehörige von ihren Klassenbrüdern und -schwestern durchaus akzeptiert werden. Gleichzeitig leiden Schwarze, Farbige und Latinos immer noch am meisten unter dem maroden Bildungs- und Gesundheitssystem und der Arbeitslosigkeit in Gottes eigenem Land. In US-Gefängnissen stellen sie die Mehrheit. In den terroristischen Kriegen der USA stellen sie weit überproportional das Kanonenfutter.

Es ist noch ein weiter Weg, bis der Traum des Dr. Martin Luther King Wahrheit wird.

Seit 1986 ist der dritte Montag im Monat Januar amerikanischer Nationalfeiertag zum Gedenken an den Geburtstag von Martin Luther King, jr.