Mahnwachen gegen den Krieg vorerst beendet, stattdessen Info-Stände

Stattdessen sind Info-Stände in der Fußgängerzone vorgesehen, um unseren Protest gegen den Krieg in der Ukraine weiter in die Bevölkerung zu tragen.

Für diese Termine:

6.8.: Erster Atomwaffenabwurf in Hiroshima und 1.9.2023 Antikriegstag

Wir haben diese beiden Termine auf dieser Seite zusammengefasst, weil sie eng beieinander liegen.

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Foto: Wikipedia

Die US-amerikanischen Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki am 6. August und 9. August 1945 waren die bislang einzigen Einsätze von Atomwaffen in einem Krieg.

Die Atombombenexplosionen töteten insgesamt ca. 100.000 Menschen sofort – fast ausschließlich Zivilisten und von der japanischen Armee verschleppte Zwangsarbeiter. An Folgeschäden starben bis Ende 1945 weitere 130.000 Menschen. In den nächsten Jahren kamen etliche hinzu.

Sechs Tage nach dem zweiten Bombenabwurf gab Kaiser Hirohito mit der Rede vom 15. August die Beendigung des „Großostasiatischen Krieges“ bekannt. Mit der Kapitulation Japans endete am 2. September der Zweite Weltkrieg auch in Asien, nachdem er in Europa mit der Kapitulation der deutschen Wehrmacht bereits seit dem 8. Mai 1945 vorüber war.

Den Befehl zum Einsatz der neuen Waffe gab US-Präsident Harry S. Truman, Nachfolger des im April 1945 verstorbenen Franklin D. Roosevelt, während der Potsdamer Konferenz im Haus Erlenkamp in Potsdam, in dem die amerikanische Delegation Quartier bezogen hatte. Truman hatte als Roosevelts Vizepräsident bis zur Amtsübernahme keine Kenntnis vom „Manhattan-Projekt“, der Entwicklung der Atombombe. Das Hauptmotiv für den Einsatz der Bomben war, Japan möglichst schnell zur Kapitulation gegenüber den USA zu bewegen und so den Krieg zu beenden, bevor Stalin eingreift. Einerseits befürchtete Truman, dass die Sowjetunion, die sich in Jalta verpflichtet hatte, drei Monate nach dem Sieg in Europa (9. Mai für Moskau) eine Front gegen Japan zu eröffnen, angesichts der Kriegslage nicht nur auf dem Festland siegen, sondern relativ einfach auch japanische Inseln einnehmen würde (Kurilen). Andererseits wurde befürchtet, dass amerikanische Landungen auf den japanischen Hauptinseln viele Opfer unter US-Soldaten fordern würde – im gesamten Pazifikkrieg fielen etwa 130.000 amerikanische Soldaten.

Quelle: Wikipedia

Kriegsbeginn 2. Weltkrieg

Foto: Wikipedia, Bundesarchiv Bild 183-51909-0003, Polen, Schlagbaum, deutsche Soldaten

Am 1. September 1939 begann der zweite Weltkrieg, mit Deutschlands Überfall auf Polen, den Adolf Hitler mit der Lüge rechtfertigte: „Seit 5:45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen!“

Die Rede am 1. September 1939 vor dem Deutschen Reichstag wurde von Adolf Hitler aus Anlass des deutschen Überfalls auf Polen gehalten. In ihr begründete Hitler den Angriff auf Polen, mit dem der Zweite Weltkrieg in Europa begann. Aus der Rede stammt auch das bekannte Zitat „Seit 5 Uhr 45 wird jetzt zurückgeschossen!“ Zu Beginn seiner im Großdeutschen Rundfunk übertragenen Rede erwähnte Hitler die durch das „Versailler Diktat“ geschaffenen „unerträglichen Zustände“ für Deutschland und das deutsche Volk. Oftmals habe er durch friedliche Vorschläge versucht, diese Zustände zu ändern, was von Polen abgelehnt worden sei. Anschließend behauptete er, dass Polen seit Monaten einen Kampf gegen die Freie Stadt Danzig führe und dass die deutsche Minderheit in Polen entrechtet und misshandelt werde. Es habe in der letzten Zeit immer wieder Grenzzwischenfälle gegeben und in der Nacht vor seiner Rede habe es drei sehr schwere Grenzzwischenfälle gegeben. Hitler erwähnte aber nicht explizit den (in Wirklichkeit von der SS vorgetäuschten) Angriff auf den Sender Gleiwitz.

Sender Gleiwitz, Foto: Wikipedia

Anschließend äußerte er Unverständnis darüber, dass sich die westeuropäischen Staaten – gemeint waren Großbritannien und Frankreich – in den Konflikt einmischten. Außerdem dankte er dem faschistischen Italien, das ihn die ganze Zeit unterstützt habe. Im Anschluss lobte er den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt und begründete ihn zum einen damit, dass weder Deutschland noch die Sowjetunion vorhätten, ihre Ideologie in das jeweils andere Land zu exportieren, und zum anderen damit, dass „Russland und Deutschland im Weltkrieg gegeneinander gekämpft [hatten] und dass beide letzten Endes die Leidtragenden“ gewesen seien. Anschließend erklärte er, dass die Wehrmacht „nicht den Kampf gegen Frauen und Kinder“ führen wolle und dass die Luftwaffe sich auf militärische Ziele beschränken wolle; Polen solle daraus aber keinen Freibrief ableiten. Es folgte der wohl bekannteste Teil der Rede:

„Polen hat heute Nacht zum ersten Mal auf unserem eigenen Territorium auch mit bereits regulären Soldaten geschossen. Seit 5:45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen! Und von jetzt ab wird Bombe mit Bombe vergolten! Wer mit Gift kämpft, wird mit Giftgas bekämpft. Wer selbst sich von den Regeln einer humanen Kriegsführung entfernt, kann von uns nichts anderes erwarten, als dass wir den gleichen Schritt tun. Ich werde diesen Kampf, ganz gleich, gegen wen, so lange führen, bis die Sicherheit des Reiches und bis seine Rechte gewährleistet sind.“

Unter stürmischem Beifall erklärte Hitler, dass Deutschland deutlich besser auf den Krieg vorbereitet sei als 1914, und dass es niemals kapitulieren werde. Er sagte sogar, dass er entweder siegen oder das Kriegsende nicht erleben werde. Ferner ernannte er Hermann Göring und Rudolf Heß zu seinen Nachfolgern, falls ihm etwas zustoßen sollte. Am Ende der Rede wies Hitler die Reichstagsabgeordneten darauf hin, dass sie für die Stimmung in ihrem Gebiet verantwortlich seien. Vor stehendem Plenum schloss er die Rede:

„Wenn wir diese Gemeinschaft bilden, eng verschworen, zu allem entschlossen, niemals gewillt zu kapitulieren, dann wird unser Wille jeder Not Herr werden. Ich schließe mit dem Bekenntnis, das ich einst aussprach, als ich den Kampf um die Macht im Reich begann. Damals sagte ich: Wenn unser Wille so stark ist, dass keine Not ihn mehr zu zwingen vermag, dann wird unser Wille und unser deutscher Stahl auch die Not meistern! Deutschland – Sieg Heil!“

In die Heilrufe stimmte das ganze Haus mit ein. Im Anschluss an die Rede beschloss der Reichstag einstimmig das vom NSDAP-Fraktionschef und Reichsinnenminister Wilhelm Frick eingebrachte Gesetz zur Wiedervereinigung der Freien Stadt Danzig mit dem Deutschen Reich. Am Ende der Sitzung betonte Hermann Göring in seiner Funktion als Reichstagspräsident, das deutsche Volk sei vom Sieg in diesem Krieg überzeugt. Zum Abschluss der Sitzung wurden das Deutschlandlied und das Horst-Wessel-Lied gesungen.

Quelle: Wikipedia

Deserteur-Denkmal in Karlsruhe, Gewerbehof 23 hat einen neuen Platz gefunden

 

 

 

 

 

 

 

Foto: H.J.Rettig

Im Gewerbehof in der Steinstr. 23 steht ein Denkmal zu Ehren von Deserteuren. Es besteht aus einer Betonplatte auf einem gemauertem Sockel, auf die ein Soldatenhelm platziert wurde. In der Platte kann man die Abdrücke von zwei Militärstiefeln und das Relief eines zerbrochenen Gewehres erkennen. Der Helm dient als Blumentopf.

Foto: H.J.Rettig

Eine Texttafel auf der Vorderseite des Sockels trägt die Inschrift

„hier lebte ein mann,

der sich geweigert hat,

auf seine mitmenschen zu schießen.

ehre seinem andenken.

kurt tucholski,  für die deserteure“.

Foto: H.J.Rettig – Eine der Ansprachen. Diese von  Oliver Rettig

Vorgeschichte

Anfang der 80er Jahre hatte die DFG-VK Gruppe Karlsruhe für eine demonstrative öffentliche Kriegsdienstverweigerungs-Aktion eine lebensgroße Gipsfigur hergestellt. Sie zeigte einen „unbekannten Deserteur“, der über seinem Knie ein Gewehr zerbrach. Diese für die Standfestigkeit der Figur nicht optimale Haltung zusammen mit dem nicht wirklich optimalen Baumaterial sorgte für permanenten Reparaturbedarf. Der „Unbekannte Deserteur“ wurde mehrmals bei verschiedenen Aktionen eingesetzt, verstreute dabei seinen Gips und landete irgendwann auf dem Sperrmüll. Der Gedanke, Deserteure und Kriegsdienstverweigerer stärker in den Focus der Aufmerksamkeit zu rücken, lebte jedoch weiter.

 

Uli Thiel: Der langjährige Friedensaktivist ist am 10. April 2014 im Alter von 70 Jahren nach langer Krankheit in seinem Haus in Karlsruhe friedlich eingeschlafen.

Ulli Thiel (1943-2014) war mehrere Jahrzehne lang in der Friedensbewegung aktiv. Er schuf das Motto „Frieden schaffen – ohne Waffen“ und war Ideengeber der Menschenkette von Stuttgart nach Neu-Ulm am 22. Oktober 1983, der größten Aktion der Friedensbewegung in Deutschland mit 400.000 Menschen.

 

Er lebte und engagierte sich sein gesamtes Leben gegen Militarismus und Gewalt. Für ihn galt, dass nur Gewaltfreiheit zu einer friedlichen Welt führen kann.

 

Zusammen mit seiner Frau Sonnhild war er 10 Jahre lang ehrenamtlicher Landesgeschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) in Baden-Württemberg. Darüber hinaus engagierte er sich in der Werkstatt für gewaltfreie Aktion Baden und im Versöhnungsbund und war Beirat der Arbeitsstelle Frieden innerhalb der badischen Landeskirche.

 

Ulli Thiel war Sonderschullehrer an der Erich-Kästner-Schule für hör- und sprachgeschädigte Kinder und Jugendliche in Karlsruhe und bis zu seinem Tod Mitglied der GEW Baden-Württemberg.

 

Weitere Informationen zu Ulli Thiel:

Wikipedia

Ein persönlicher Nachruf

Unterrichtseinheit zu Ulli Thiel

Film zu Ulli Thiel

Dokumentation des SWR zur Menschenkette Stuttgart-Ulm 1983

Quelle:  DFG/VK – Karlsruhe

Unsere Aktionen und Vorträge

Mahnwache für Frieden von 18-18.30h in der Fußgängerzone in Bruchsal.

Rainer Kaufmann zum Thema „NATO und Kaukasus“ Expertenwissen in seinem Vortrag teilen (24. und 25.5.23 jeweils 19h im Seminarraum 4 im Bürgerzentrum – identischer Vortrag).

Die Vorschau für Juni:

  • Terminhinweis für alle Tanzfreudigen und solche, denen das Thema Inklusion am Herzen liegt: Am 16.6.23 ab 18h findet wieder die Disco Pari-Pari in der Rockfabrik statt.
  • Am 17.6.23 veranstaltet die Bundeswehr in Bruchsal den „Tag der Bundeswehr“ – die DFG-VK hat verschiedene Gegenaktionen geplant. Die Hauptkundgebung findet um 14.15h am Marktplatz statt.
  • Wege zum Frieden – Sicherheit neu denken“ ist der Vortrag von Dr. Ziegler überschrieben, der am 22.6.23 um 19h im Martin-Luther-Haus in Bruchsal stattfindet.

„Kein TAG DER BUNDESWEHR“ am 17. JUNI 2023 Kundgebung um 14.15 h in Bruchsal auf dem Marktplatz

Wir sagen „NEIN“ –

Seit 2015 findet jedes Jahr, der sogenannte „Tag der Bundeswehr“ statt. Ist es nicht zynisch, einen Tag des Militärs zu feiern, während sich Militärs in der Ukraine gegenseitig abschlachten?

Die Bundes­wehr lechzt nach noch mehr Geld und noch mehr Rekrut*innen. Auch deswegen veranstal­tet die Armee in bundesweit zehn Kasernen eine Art Rummel, bei dem Kinder über Panzer klettern und lange auch Gewehre in die Hand nehmen durften. Doch Krieg ist kein Jahrmarkt und gerade die Jüngsten müssen vor der Militarisierung geschützt werden!

Unser Fazit: Diese Veranstaltung dient zunehmend der Rekrutierung von Minderjährigem als Kanonenfutter.

Im „Ländle“ mit dabei ist die General-Dr.-Speidel-Kaserne in Bruch­sal. Gerade diese Kaserne hat keine rühmliche Geschichte. Der letzte bekannte Vorfall liegt ge­rade mal vier Jahre zurück. Wegen eines Alkoholexzesses, bei dem er Untergebene misshandelte, stand ein Oberfeldwebel vor Gericht.

Doch damit nicht genug. Die Bundeswehr bereitet sich seit Jahren für den Einsatz im Inneren vor (z.B. durch gemeinsame Übungen von Polizei und Mili­tär). Rund um die diesjährige Sicherheitskonfe­renz in München wurden mehrere Bundeswehrsoldat*innen im „Inland“ ein­gesetzt. Die Cyberabwehr liegt fest in der Hand der Bundeswehr. Und der zivile Katastrophen­schutz wurde so zusammengespart, dass er ohne die Bundes­wehr nicht mehr funktioniert.

Bei der Bundeswehr werden Neonazis an Waffen ausgebildet und ra­dikalisieren sich dort. Ein Beispiel aus dem letzten Jahr ist ein Oberleut­nant der Reserve, der an der Offiziersschule mit homophoben und rassistischen Äußerungen auffiel. Selbst die Bundeswehr rechnet ihn zur Reichsbürgerszene. Ein Einzelfall? Nein: Allein 2022 fielen der Bun­deswehr 515 Reservist*innen mit rechtsradikaler Gesinnung auf, die daraufhin aus dem Dienst entlassen wurden. Beim Tag der Bundeswehr wird das wohl kein Thema sein.

Ebenso wenig thematisiert werden wohl:

  • Politischen Entscheidungen und Erzählungen, warum „unsere Freiheit“ eigentlich in Mali oder im Südchinesischen Meer ver­teidigt wer­den müsse,

  • oder warum „wir“ „uns“ immer noch in einem Militärbündnis mit der Türkei befinden, die einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg nach dem anderen startet,

  • oder ob die 100-Milliarden-SonderSCHULDEN (beschönigend „Sondervermögen“ genannt) wirklich nötig für die Bundes­wehr sind oder besser investiert im sozialen Bereich und im Kampf gegen die Klimakrise,

  • oder wieso 2% des Bruttoinlandsprodukts für den Rüstungs­haushalt angestrebt wer­den,

  • oder ob 500 Milliarden (!) für das Zukunfts-Kampf-Luft-System (FCAS) nicht besser woanders eingesetzt wären.

KOMMT MIT UNS AM 17. JUNI 2023 AB 10 UHR VOR DIE KASERNE IN BRUCHSAL und lasst uns gemeinsam unseren Un­mut zeigen über imperiale Aufrüstung, Militärlogik, Großmachtkon­frontationen und die rassistischen und sexistischen Umgangsformen, die Normalität werden. Lasst uns alle daran erinnern, dass das „Ge­schäft“ der Bundeswehr ein blutiges ist, lasst uns klar machen, dass die Bundeswehr weder mitten in der Gesell­schaft steht, noch eine attraktive Arbeitgeberin ist.


Nein zur Wiedereinführung der Wehrpflicht!

Kein Werben für’s Töten und Sterben!

Milliarden für Soziales und Klimaschutz statt fürs Militär!

Raus aus der Nato!

Gemeinsame Anreise 8.30 Uhr ab Stuttgart Hauptbahnhof. Mehr Informationen: keintagderbundeswehr.dfg-vk.de

Ostermarsch in Stuttgart

Krieg stoppen, Frieden vorbereiten.

Wir rufen auf zum Ostermarsch am 8. April in Stuttgart

von Friedensnetz Baden-Württemberg am 07.04.2023

Wir lehnen Krieg als Mittel der Politik ab und verurteilen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, der seit dem 24. Februar 2022 zu unzähligen Toten und Verletzten sowie zu Millionen Geflüchteten geführt hat. Unser Mitgefühl und unsere Solidarität gelten allen Opfern dieses Krieges und aller anderen Kriege, die in Vergessenheit geraten sind. Wir stehen an der Seite der Menschen in der Ukraine, in Russland und weltweit, die für einen Stopp des Krieges und eine friedliche Zukunft eintreten.

 

Kriege und Aufrüstung bedeuten Rückschläge im Kampf gegen die Klimakrise. Sie verstärken die globalen
Nahrungsmittelkrisen, treiben die Energie- und Lebensmittelpreise weltweit in die Höhe und treffen so
besonders die Armen der südlichen Halbkugel.

Wir verurteilen die jahrelange Politik der Aufrüstung und der Konfrontation. Die NATO-Osterweiterung hat nicht zu mehr Sicherheit, sondern zu Krieg und einer andauernden Gefahr auch der atomaren Konfrontation geführt.

 

„Ostermarsch in Stuttgart“ weiterlesen

Pressemitteilung zum Ostermarsch in Stuttgart

 

am Karsamstag 8.4. 2023

Schluss mit Krieg! Die Waffen nieder! Frieden schaffen!

Abrüsten! Atomwaffen abschaffen! Klima retten!

Bundesweit wird zu über 100 Ostermärschen für Abrüstung, Beendigung der Kriege und friedliche Lösungen aufgerufen.

Auch in der Landeshauptstadt ruft das Friedensnetz Baden-Württemberg in einem breiten Bündnis von über 50 Gewerkschaften, christlichen Friedensorganisationen, regionalen Friedensinitiativen und Klimaaktivisten unter dem Motto „Schluss mit Krieg! Die Waffen nieder! Frieden schaffen! – Abrüsten! Atomwaffen abschaffen! Klima retten!“ in Stuttgart zum Ostermarsch auf.

Die Unterzeichner des Ostermarsch-Aufrufes lehnen Krieg als Mittel der Politik ab und verurteilen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, der seit dem 24. Februar 2022 zu unzähligen Toten und Verletzten sowie zu Millionen Geflüchteten geführt hat. Ihr Mitgefühl und ihre Solidarität gelten allen Opfern dieses Krieges und aller anderen Kriege, die in Vergessenheit geraten sind. Sie stehen an der Seite der Menschen in der Ukraine, in Russland und weltweit, die für einen Stopp des Krieges und eine friedliche Zukunft eintreten.

Kriege und Aufrüstung bedeuten Rückschläge im Kampf gegen die Klimakrise. Sie verstärken die globalen Nahrungsmittelkrisen, treiben die Energie- und Lebensmittelpreise weltweit in die Höhe und treffen so besonders die Armen der südlichen Halbkugel.

In dem gemeinsamen Aufruf machen sie deutlich:

„Wir verurteilen die jahrelange Politik der Aufrüstung und der Konfrontation. Die NATO-Osterweiterung hat nicht zu mehr Sicherheit, sondern zu Krieg und einer andauernden Gefahr auch der atomaren Konfrontation geführt.

Nein zur „Zeitenwende“ und Aufrüstung

Schnell nach dem Beginn des Krieges wurde von der Bundesregierung die sogenannte „Zeitenwendeausgerufen. Unter der Bezeichnung „Sondervermögen“wurden Schulden in Höhe von 100 Mrd. für die Bundeswehr beschlossen – stattdessen brauchen wir dieses Geld für das Gesundheitssystem, für Bildung, für Klimaschutzmaßnahmen und sozialen Wohnungsbau. Größter Gewinner dieser „Zeitenwende“ sind Rüstungskonzerne und das Militär. Verlierer*innen sind wir alle, da dieses Geld bei sozialen Projekten zusätzlich fehlen wird.

Der Logik des Krieges widerstehen

Je mehr schwere Kriegswaffen geliefert werden, desto größer ist das Risiko, dass der Krieg weiter eskaliert. Je länger der Krieg dauert, umso mehr droht die Gefahr einer atomaren Auseinandersetzung. Aktuell steht die Weltuntergangsuhr des renommierten „Bulletin of the Atomic Scientists” auf 90 Sekunden vor Mitternacht. Die Welt ist ihrer Vernichtung so nahe wie noch nie zuvor.

Wer den Frieden will, muss den Frieden vorbereiten

Sicherheit kann nicht gegeneinander, sondern nur gemeinsam erreicht werden: Für umfassenden Frieden und eine enkelgerechte Zukunft jenseits militärischer Bündnisse braucht es ziviles Engagement, vertrauensbildende Maßnahmen und eine fruchtbare Zusammenarbeit zum gemeinsamen Nutzen auf Augenhöhe.“

(Den vollständigen Text des Ostermarschaufrufes entnehmen Sie bitte den Anlagen.)

 

„Pressemitteilung zum Ostermarsch in Stuttgart“ weiterlesen

Vortrag „Russland – Ukraine“ von Prof. Dr. Krone-Schmalz

Die Russland-Expertin und langjährige ARD-Journalistin sucht nach Antworten für eine tragfähige Lösung des blutigen Konflikts. Welche Rolle kann hierzu Diplomatie spielen? Helfen Sanktionen oder schaden sie eher? Sind Härte und Abschreckung das Mittel der Wahl oder doch Entspannungspoltik und Versöhnung? Den Abend moderiert der Journalist Rainer Kaufmann, Bruchsal. Veranstalter ist die West-Ost-Gesellschaft in Baden-Württemberg (WOG), die sich bereits seit den 80ziger Jahren im Bereich Völkerverständigung, vor allem in der medizinisch-humanitären Zusammeanrbeit mit Belarus, Russland und Georgien, engagiert.

Bürgerzentrum – Ehrenbergsaal

Am Alten Schloss 22
76646 Bruchsal

Donnerstag, 13.4.2023

Beginn: 19.00 h

Weitere Infos unter diesem Link

Russland und die Ukraine nach der Zeitenwende

APPELL FÜR DEN FRIEDEN    APPELL FÜR DEN FRIEDEN

an die Bundesregierung, Mitglieder des Deutschen Bundestages und die
Öffentlichkeit (Der weitgehend gleiche Text wird im österreichischen Friedensappell an die österreichische Regierung gerichtet –
– auch wenn durch die offizielle Neutralität Österreichs ein anderer Status gegeben ist. Auch wird berücksichtigt, dass Österreich dem Atomverbotsvertrag beigetreten ist.
Eine entsprechend modifizierte englischsprachige Fassung des Peace Appeals wird an EU-Institutionen sowie an das UN-Generalsekretariat gesendet).
(Wir bitten um eine Weiterleitung dieser Information an weitere
Personengruppen, ggf. mit der Empfehlung, den Appell zu unterzeichnen.

Text:

APPELL FÜR DEN FRIEDEN    APPELL FÜR DEN FRIEDEN

Die weltweiten Kriege und die ständig beschleunigte Hochrüstung stehen der Bewältigung der ökologischen Krise entgegen.
Die Arsenale der Atommächte und die über 400 Nuklearreaktoren weltweit sowie die ökologischen Kipp-Punkte der Klima- und anderer ökologischer Katastrophen sowie die internationale Rivalität sind eine ständig zunehmende Gefahr für die Zukunft der Menschheit.
Eine Zukunft der Menschheit wird es nur geben, wenn diese eine friedliche wird.

Hierbei geht es sowohl um innergesellschaftlichen und zwischenstaatlichen Frieden als auch um den Frieden mit der Natur.
Dies erfordert eine internationale Kooperation statt Rivalität und Feindschaft.
Wir warnen, angesichts der Warnungen aus Scharm El Scheich, vor einem erneuten Zeitverlust, den sich die Menschheit nicht mehr leisten kann.
Die laut SIPRI offiziellen 2100 Jahresmilliarden (in US-$) Weltrüstungsausgaben bedingen einerseits eine Belastung der Ökosphäre mit Verbrennungsabgasen, andererseits eine Ressourcenvernichtung in ebenso existenziell schädlichem Umfang, wodurch u.a. Ressourcen für soziale Programme sowie Bildung und die Bekämpfung von Hungersnöten fehlen.
Der Vertrag zur Deutschen Einheit (2+4-Vertrag) erlegt den USA, Großbritannien, Frankreich, Russland und Deutschland die Aufgabe auf, sich für eine Weltfriedensordnung einzusetzen, welche die Sicherheitsinteressen aller Staaten berücksichtigt. Dies ist der Schlüssel zur Überwindung der Rivalität.
· Wir fordern daher von der Bundesregierung im Sinne des 2+4-Vertrags, dass sie sich umgehend und mit dem nötigen diplomatischen Einsatz für eine vom UN-Generalsekretariat getragene hochrangige Verhandlungsinitiative zur Beendigung des eskalierenden Kriegs in der Ukraine einsetzt. Das gegenseitige Töten und auch die massive Umweltzerstörung durch den Krieg sind nicht länger von der internationalen Gemeinschaft der Völker hinnehmbar!
· Wir fordern eine konsequente Ökologiepolitik und eine Abkehr vom
unkritischen Wachstumsdenken, um mit einem ganzheitlichen Ansatz die
existenzielle Bedrohung der Zukunft des Lebens auf der Erde abzuwenden.
Dementsprechend müssen auch die durch Militär bedingten Emissionen eines Staates im Inland und Ausland seiner nationalen CO2-Klimabilanz zugerechnet werden. Wir fordern die Bundesregierung auf, sich bei internationalen Klimaverhandlungen dafür einzusetzen, dass es keine Herausnahme der militärisch bedingten Umweltverschmutzung bei internationalen Klimaverhandlungen mehr geben wird.
· Wir fordern eine über die UN koordinierte internationale Abrüstung statt
Aufrüstung. Insbesondere fordern wir ein Ende der Nuklearrüstung, welche die Menschheit nach der Aufkündigung der nuklearen Abrüstungsverträge und gegenseitigen Vernichtungsdrohungen in ihrer Existenz gefährdet. Daher fordern wir auch den Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zum Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen.
Es muss jetzt endlich die Zeit der wirkungsvollen diplomatischen Initiativen und zivilgesellschaftlicher Aktivitäten im internationalen Rahmen kommen!
Frieden entsteht nicht durch mehr Krieg! Kriege enden nicht im Frieden!
Nur eine Politik, die ehrlich alle Gefahrenpotentiale zeitnah angeht, kann die Zukunftsgefährdungen abwenden.
Wir erwarten von der Bundesregierung, dass sie sich hier eindeutig positioniert und konsequent im Rahmen internationaler Absprachen handelt!

ERSTUNTERZEICHNER_INNEN DEUTSCHLAND:
Dr. Franz Alt (Journalist, u.a. 20 Jahre Moderation der Fernsehsendung ‚Report‘, und Autor friedenspolitischer und ökologisch orientierter Bücher)
Prof. Dr. Peter Brandt (Historiker und Publizist, u.a. Mitglied in der ‚Initiative Neue Entspannungspolitik Jetzt‘)
Prof. Dr. Claudia Brunner
(Zentrum für Friedensforschung und Friedensbildung, Institut für
Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung, Universität Klagenfurt, Österreich) Dr. Angelika Claußen (Co-Vorsitzende der deutschen Sektion der IPPNW (der Internationalen Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges – Ärzt*innen in sozialer Verantwortung e.V.)
sowie Vizepräsidentin der IPPNW Europa) Prof. Dr. Hajo Funke
(Politikwissenschaftler, Schwerpunkt: Rechtsextremismus, zivilgesellschaftliche
Bewegungen und Demokratieentwicklung) Ulla Klötzer (‚Women for Peace‘, ‚Women Against Nuclear Power‘) Karl-Wilhelm Koch
(Journalist und Buchautor, Mitglied in der Orga-Gruppe ‚Unabhängige Grüne Linke‘) Kooperation für den Frieden (Netzwerk von 50 Friedensorganisationen)
Ekkehard Lentz (Sprecher Bremer Friedensforum)
Christoph von Lieven (Campaign Specialist bei Greenpeace, Greenpeace Sicherheitsexperte) Prof. Dr. Klaus Moegling (Politikwissenschaftler und Soziologe, Mitarbeit in verschiedenen NGOs), Michael Müller
(Bundesvorsitzender der ‚NaturFreunde Deutschlands‘, ehemaliger
Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit) Clemens Ronnefeldt
(Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweig des Internationalen
Versöhnungsbundes) Dr. h.c. Hans-C. von Sponeck (UN Assistant Secretary-General a.D., Diplomat in den Diensten der UNO in führenden Positionen in Asien, Afrika und Europa Bernhard Trautvetter, (Sprecher des Essener Friedensforums, Mitglied im Bundesausschuss Friedensratschlag)
Dr. Antje Vollmer, + (Ehemalige Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, Politikerin von Bündnis 90/ Die Grünen) Prof. Dr. Thomas Vollmer
(Mitglied in der ‚Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie, Renate Wanie
(Vorstandsmitglied im ‚Bund für Soziale Verteidigung‘, freie Mitarbeiterin in derWerkstatt für Gewaltfreie Aktion‘) Dr. Theodor Ziegler
(Mitinitiator von ‚Sicherheit neu denken‘, Religionspädagoge)
ERSTUNTERZEICHNER_INNEN (ÖSTERREICH):ERSTUNTERZEICHNER_INNEN (ÖSTERREICH): Prof. Dr. Claudia Brunner
(Zentrum für Friedensforschung und Friedensbildung, Institut für
Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung, Universität Klagenfurt)
Em. Univ. Prof. DI .Dr. H. Peter Degischer, (AbFaNG-Friedensaktivist, Wien)
Dipl.-Ing. Karl-Heinz Hinrichs (Gründer der EVAL-Bewegung Umwelt-und Friedensaktivist, Ramsau am Dachstein) Rudolf Kulovic (Initiative Zivilgesellschaft, Feldbach), Anne Rieger (Friedensaktivistin und Gewerkschafterin, Graz) Dipl.-Ing. Klaus Sambor (Koordinator des Runden Tisches Grundeinkommen, Brunn am Geb.) Mag. a Dr. a Marianne Schallhas (Historikerin, langjährige Mitarbeiterin von Pax Christi Österreich und der Arbeitsgemeinschaft Gerecht Wirtschaften) Nikolaus Schwartz, (Initiative Zivilgesellschaft, Opponitz) Franz Sölkner (Steirische Friedensplattform) Mag. Hubert Thurnhofer, (Chefredakteur ethos.at, Langenwang/Waldheimat) Hon. Prof. Dipl. Ing. nat. techn. Dr. jur. Heinrich Wohlmeyer (Lilie)

 

Quelle: Peace appeal | Neuordnung/ Realignment
https://www.klaus-moegling.de/peace-appeal/ 2/5