Chef der deutschen Kriegsmarine: Vizeadmiral Kay-Achim Schönbach

„Wir müssen lernen, dass Politik eine Frage der Fakten ist, nicht der Emotionen.“

Die klaren Worte des Admirals

Falken und Grüne toben. Wird doch ihre vorgefasste Meinung durcheinander gewirbelt.

Der Chef der deutschen Marine hat sich eine Meinung zu Russland erlaubt, und diese ist nicht jene, die ihm die Propagandisten des deutschen Mainstreams eintrichtern wollten.
Zu welchem Zweck lässt die Bundeswehr hochdetaillierte Karten der Russischen Föderation erstellen?
Vizeadmiral Kay-Achim Schönbach, Inspekteur der deutschen Marine, weilt derzeit zu einem Dienstbesuch in Indien. Teil des Programms war neben einem Treffen mit seinem indischen Amtskollegen ein Gespräch mit Vertretern eines bekannten geopolitisch ausgerichteten indischen Thinktanks.

Nicht nur sie zeigten sich verblüfft, dass der deutsche Admiral ihnen im Großen und Ganzen zustimmte. Sein in gutem Englisch gehaltenes Statement passt so gar nicht zur offiziellen Propagandalinie in deutschen Medien und Amtsstuben und wird  die deutsche Außenministerin und die Ukraine auf den Plan rufen.

 

„Was denke ich, was Russland wirklich will? Ist Russland wirklich daran interessiert, diesen kleinen Streifen ukrainischen Bodens zu haben, ihn sogar dem Land einverleiben? Nein, das ist Blödsinn. Ich denke, Putin übt wahrscheinlich Druck auf uns aus, weil er das tun kann. Er weiß, dass wir gespalten sind. Er spaltet die Europäische Union. Aber was er wirklich will, ist Respekt. Er will eine Beziehung auf Augenhöhe, er will Respekt. Und mein Gott, etwas Respekt zu geben, kostet nicht viel, sogar gar nichts.

Wenn ich also gefragt würde, dann sage ich, es ist leicht, ihm den Respekt zu erweisen, den er verlangt – und wahrscheinlich auch verdient. Russland ist ein altes Land, Russland ist ein wichtiges Land. Auch wir, Indien und Deutschland, wir brauchen Russland. Denn wir brauchen Russland gegen China.“

Russland gegen China? Da muss ich ein großes Fragezeichen stellen.

Nach Auffassung Schönbachs ist ein gutes Verhältnis zu Russland für den Westen und Indien, die eine strategische Gegnerschaft zu China vereint, unerlässlich:

„China braucht die Ressourcen Russlands. Und sie sind bereit, sie zu geben, weil unsere Sanktionen manchmal in die falsche Richtung gehen.“

Auch zu der Frage der Perspektiven der zwischen 1954 und 2014 administrativ zur Ukraine gehörenden Halbinsel Krim äußerte sich der Offizier:

„Die Halbinsel Krim ist weg, sie wird nie mehr [zur Ukraine] zurückkehren, das ist eine Tatsache. Und wir müssen lernen, dass Politik eine Frage der Fakten ist, nicht der Emotionen.“

Quelle: ARD, ZDF und dpa