Trotz Corona-Epedemie und der kommenden Wirtschafts- und Finanzkrise und entgegen ihren Koalitionspartner bestellt das Verteidigungsministerium 45 Kampfjets in den USA

Foto: Wikipedia Boeing F/A-18

Im Alleingang: wegen des Kauf von US-Kampfjets Kramp-Karrenbauer soll vor Ausschuss Stellung beziehen.
Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer hat Washington für den Kauf von  US-Kampfjets Interesse gezeigt- ohne dies mit der SPD abzusprechen. Der Koalitionspartner reagiert empört, die Opposition fordert Konsequenzen. Damit entzieht AKK wichtige Gelder , die für die Corona-Pandemie benötigt werden.

Gekauft werden sollen insgesamt 135 Flugzeuge, darunter 90 Eurofighter sowie 45 US-amerikanische F-18. Der Preis wird auf eine zweistellige Milliardensumme geschätzt. Die F-18 sollen unter anderem im Rahmen der „nuklearen Teilhabe“ genutzt werden, die den Transport und den Abwurf der in Büchel (Eifel) gelagerten US-Atombomben durch deutsche Bomber vorsieht.

Für die Gesamtkosten von insgesamt 135 neuen Flugzeugen inklusive  90 „Eurofighter“ über eine 30-Jährige Nutzungszeit mit Ausgaben für  Wartung, Treibstoff und so weiter  veranschlagt die „Internationale Kampagne  zur Abschaffung von Atomwaffen “ (ICAN) mehr als 100 Milliarden Euro. „Die letzten Wochen haben gezeigt, dass wir für unsere Sicherheit  weder Atomwaffen noch Atombomben benötigen, sondern  Krankenbetten und Ausrüstung zum Schutz von Ärzten  und Pflegepersonal“, sagte  Marvin Mendyka , der Co-Sprecher  der Kampagne,“Büchel ist überall!…“

Der Streit über die Nachfolge der alternden „Tornados“ eskaliert. Ohne Abstimmung mit der SPD sagte Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer nach SPIEGEL-Informationen die Bestellung von 45 US-Kampfjets zu.

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) geht bei dem umstrittensten Rüstungsprojekt der vergangenen Jahre auf Konfrontationskurs zum Koalitionspartner SPD. Wie der SPIEGEL erfuhr, informierte die Ministerin die amerikanische Regierung am vergangenen Donnerstag offiziell, dass Deutschland als Ersatz für die altersschwachen „Tornado“-Kampfjets der Luftwaffe insgesamt 45 Jets vom Typ F-18 des US-Herstellers Boeing kaufen wolle. Mit dem Koalitionspartner SPD hatte Kramp-Karrenbauer diesen Schritt nicht abgesprochen.

Nach SPIEGEL-Informationen teilte Kramp-Karrenbauer ihrem US-Kollegen Mark Esper am Donnerstag in einer E-Mail mit, die Bundeswehr beabsichtige, 30 F-18 „Super Hornet“ zu kaufen, die im Ernstfall die auf dem Luftwaffenstützpunkt Büchel gelagerten US-Atomwaffen tragen könnten. Daneben wolle man weitere 15 F-18-Jets vom Typ „Growler“ für die elektronische Kampfführung bestellen. Ihre speziellen Sensoren können bei Luftoperationen das Bodenradar des Gegners ausschalten.

Für Insider sind die Details der Bestellung keine Sensation. Brisant wird die Mail, da innerhalb der Koalition hart über das Thema gestritten wird. Schon Ex-Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen wollte den Koalitionspartner 2019 mit einem Kompromiss besänftigen. Demnach sollten die alternden deutschen Kampfjets durch eine Kombination aus „Eurofighter“-Jets von Airbus und US-Jets ersetzt werden.

Die F-18 hätten die „nukleare Teilhabe“ Deutschlands sicherstellen sollen.

Quelle: Spiegel onliene, DPA, german-foreign