Aufösung des Vertrages über Mittelstreckenraketen besonders bedrohlich für Europa

 

Für die drohende Entscheidung der Vereinigten Staaten aus dem INF-Vertrag auszusteigen (Intermediate Range Nuclear Forces Treaty INF), macht Washington die russische Föderation verantwortlich, ein extremer Irrsinn. Es handelt sich um einen bilateralen Vertrag, der 1987 von Ronald Reagan und Michail Gorbatschow unterzeichnet wurde. Dieser Vertrag war ein wichtiger Beitrag zum Begrenzen des Wettrüstens. Er verbietet den Besitz und die Produktion aller ballistischen Raketen mittlerer Reichweite sowie Versuche mit ihnen, Raketen mit einer Tragweite von 500 bis 5.500 Km, die mit Kernwaffen bestückt werden könnten.

Der INF-Vertrag beendete einen der gefährlichsten Kapitel des Kalten Kriegs. Dass Washington diesen Vertrag für untauglich hält und gekündigt hat, ist besonders bedrohlich für Europa, denn Europas Boden droht dann die Rückkehr nuklearer Mittelstrecken-Raketen. Washington spielt einen zu hohen Poker mit Russland ohne jede Rücksicht auf die Sicherheit Europas, wie es sie nie zuvor hatte. Man darf nicht vergessen, dass das Pentagon während des Kalten Kriegs nicht zögerte in Kauf zu nehmen, dass Zentraleuropa ausgelöscht würde, ein Plan, der sicherlich bis heute in unausgeglichenen, unausgewuchteten Geistern nordamerikanischer Militärs herumspukt. Die Vorschläge des Kreml, einen Dialog zu führen und im Gespräch zu bleiben, blieben von Washington unbeantwortet. Die russische Delegation vor den Vereinten Nationen (UN) legte am Freitag 14.12.18 einen Resolutionsentwurf vor, der angesichts der Drohung der USA, aus dem Vertrag über nukleare Mittelstreckenraketen auszusteigen, um die Unterstützung der Weltstaatengemeinschaft bittet. Das Auflösen des Paktes könnte die Kontrolle über Kernwaffen in der ganzen Welt unterminieren, mahnte die russische UN-Botschaft. Aber die Trump-Administration erscheint völlig unkontrolliert unter dem unermesslichen und grenzenlosen Einfluss des Pentagon zu stehen.

Quelle: Luz Maria De Stefano Zuloga de Lenkait , Juristin und Diplomatin a.D. Chile